Fragwürdiger Start der Erdgasförderung vor Borkum
Pressemitteilung
Über die niederländische Berichterstattung hat die Stadt Borkum erfahren, dass der niederländische Konzern ONE-Dyas mit der Förderung von fossilem Gas im Wattenmeer beginnen will. Leider wurde die Stadt Borkum über den Beginn und die Planung dieses Vorhabens nicht vom Unternehmen selbst informiert, so dass sich die Stadt Borkum nur auf die ihr vorliegenden Pressemeldungen beziehen kann. Nach Angaben des Unternehmens hat eine 90tägige Testphase begonnen, in der so viel Gas wie möglich gefördert werden soll. Da noch keine Genehmigung für die Verlegung der Kabeltrasse durch die schützenswerten Riffe zum deutschen Windpark Riffgat vorliegt, setzt das Unternehmen nun Gasgeneratoren ein. Diese verursachen zusätzliche Stickstoff- und CO2-Emissionen, die nach der Auffassung der Stadt Borkum und der Umweltorganisationen in den bestehenden Genehmigungen noch nicht berücksichtigt sind. Der Anwalt der Stadt Borkum und der Inselgemeinde Juist prüft derzeit mögliche rechtliche Schritte.
Paradox erscheint der Beginn der Gasförderung hingegen im Hinblick auf den heute beginnenden dreitägigen deutsch-niederländischen Workshop auf Borkum zum Thema Lösungen und Auswirkungen des Klimawandels auf die ost- und westfriesischen Inseln. Während sich deutsche und niederländische Vertreter der Inseln über Lösungen für die Auswirkungen des Klimawandels austauschen, wird vor ihren Inseln der Klimawandel durch die Förderung von fossilem Gas weiter vorangetrieben.