Proteste mit Wirkung
Pressemitteilung der Stadt Borkum
Die Ereignisse in Sachen Erdgasförderung überschlagen sich und die immer lauter und anhaltenden Proteste zeigen ihre Wirkung.
Die Stadt Borkum sowie die Bürgerinitative „Saubere Luft Ostfriesland“ und weitere Partner haben im August wöchentlich mit gemeinsamen Aktionen auf die Auswirkungen der Erdgasförderung aufmerksam gemacht. Diese fanden auf der niederländischen Nachbarinsel Schiermonnikoog mit einem Strandbild, auf Borkum sowie in Berlin statt. Auch zusammen mit den anderen ostfriesischen Inseln haben Borkum und Juist mit einer Fotoaktion den Schulterschluss bildlich demonstriert. Mit einem großen Plakat im Gepäck, als sichtbares Zeichen der Solidarität der Inseln, ging es für die Umweltbeauftragte der Stadt Borkum nach Berlin, um dort gemeinsam mit Vertretern von Greenpeace, der Deutschen Umwelthilfe und der Bürgerinitative „Saubere Luft Ostfriesland“ die Bundesregierung aufzufordern das Projekt zu stoppen. Organisiert war der Protest von Fridays for Future und der bekannten Klimaaktivistin Luisa Neubauer, die ebenfalls an der Kundgebung teilnahm. Die Demonstration startete vor dem Bundeswirtschaftsministerium und endete am Kanzleramt. An dem, kurzfristig innerhalb von zwei Tagen organisierten Protest, beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter mehrere hunderte Menschen.
Während unsere Partner vor dem Wirtschaftsministerium auf die Auswirkungen der Erdgasförderung hinwiesen, folgte vor dem Kanzleramt eine Rede der Borkumer Umweltbeauftragten. In ihrem Statement betonte sie die Zunahme der Industrieprojekte und die daraus resultierende Belastung für die Meeresumwelt, aber auch der Natur auf den Inseln, insbesondere der Dünen. Gleichzeitigte mahnte sie, dass die Folgen nicht nur eine Bedrohung für die Inseln darstellen, sondern dass die Auswirkungen auch überregional spürbar sind. Darüber hinaus wies sie darauf hin, dass das Wattenmeer in den letzten Jahren nur durch eine Glückssträhne von größeren Umweltkatastrophen verschont geblieben sei, dass aber mit der geplanten Erdgasförderung eine weitere Gefahrenquelle in die Nordsee gebracht werde, die das bestehende Risiko zusätzlich erhöhe.
Sie appellierte an die Bundesregierung in Zeiten der Klima- und Artenkrise, der geplanten Erdgasförderung vor Borkum eine Absage zu erteilen. Gleichzeitig bedankte sie sich bei allen Menschen, die sich in den letzten Wochen an den Protesten beteiligten und so dafür gesorgt haben, dass das Thema auch bei der Bundesregierung Gehör gefunden hat. Zeitgleich äußerten sich Dr. Robert Habeck (Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz), Steffi Lemke (Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit) und die Grünen-Chefin Ricarda Lang in der Öffentlichkeit besorgt über die negativen Auswirkungen der Erdgasförderung auf den Meeres- und Naturschutz.