Der Ausbildungsberuf Umwelttechnologe für Abwasserbewirtschaftung (früher auch als Fachkraft für Abwassertechnik bezeichnet) ist darauf ausgerichtet, Umweltschutz mit technischer Arbeit zu verbinden. In diesem Beruf ist man dafür verantwortlich, das Abwasser von Haushalten, Industrie und Gewerbe umweltgerecht zu behandeln und zu reinigen, um die Belastung für die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Umwelttechnologen für Abwasserbewirtschaftung arbeiten vor allem in kommunalen oder industriellen Kläranlagen und tragen durch ihre Arbeit dazu bei, die Wasserqualität nachhaltig zu sichern.

Wichtige Aufgabenbereiche

• Überwachung und Steuerung von Kläranlagen: Umwelttechnologen für Abwasserbewirtschaftung bedienen und überwachen die technischen Anlagen, die zur Reinigung des Abwassers eingesetzt werden, wie Pumpen, Filter, Becken oder chemische Reinigungsprozesse.
• Probenentnahme und Analyse: Sie entnehmen regelmäßig Wasserproben, um den Verschmutzungsgrad des Wassers zu überprüfen. Mithilfe von Laboruntersuchungen analysieren sie die Wasserqualität und leiten bei Abweichungen entsprechende Maßnahmen ein.
• Wartung und Reparatur von Anlagen: Umwelttechnologen sind auch für die Instandhaltung und Reparatur von Maschinen und Anlagen verantwortlich. Sie führen technische Wartungen durch, beheben Störungen und sorgen dafür, dass die Kläranlagen reibungslos funktionieren.
• Vermeidung von Umweltbelastungen: Sie überwachen die Einhaltung von Umweltschutzvorgaben und sorgen dafür, dass die Abwasseraufbereitung so effizient wie möglich erfolgt, um den Energie- und Chemikalieneinsatz zu minimieren und das gereinigte Wasser in einer Qualität zurück in die Umwelt zu leiten, die den gesetzlichen Vorgaben entspricht.

Deine Ausbildung

• Ausbildung Anlagentechnik und Wartung: Du lernst, wie verschiedene Anlagen zur Abwasseraufbereitung funktionieren und wie man sie wartet, überwacht und repariert. Dazu gehört auch der Umgang mit modernen Mess- und Steuergeräten.
• Chemische und biologische Wasseranalysen: In der Ausbildung wirst Du lernen, Abwasserproben zu nehmen und zu analysieren. Du setzt chemische und biologische Verfahren ein, um Schadstoffe zu identifizieren und deren Konzentration zu messen.
• Umweltschutz und Nachhaltigkeit: Ein wichtiger Teil der Ausbildung ist das Verständnis von Umweltschutzmaßnahmen und nachhaltiger Abwasserbewirtschaftung. Du erfährst, wie man Ressourcen effizient einsetzt und die Umweltbelastung minimiert.
• Dauer: 3 Jahre, doch bei sehr guten Noten ist eine Verkürzung auf 2,5 Jahren möglich.
• Praxis: Die praktischen Fähigkeiten werden auf der Kläranlage Borkum vermittelt.
• Theorie: In mehreren Blöcken besuchst du das Bildungszentrum für Technik und Gestaltung in Oldenburg und die Kreisvolkshochschule Norden.

Voraussetzungen und Fähigkeiten

Für die Ausbildung solltest Du bestimmte Grundfähigkeiten und Interessen mitbringen:

• Schulische Grundlagen: Wir erwarten einen erweiterten Sekundarabschluss 1 oder einen gleichwertig anerkannten Bildungsstand und mit mindestens guten Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern (Chemie, Biologie, Physik und Mathematik), da diese Fächer oft in Deinem Berufsalltag vorkommen.
• Technisches Verständnis: Grundlegendes Interesse und Verständnis für naturwissenschaftliche und technische Zusammenhänge, insbesondere im Bereich Wasser, Chemie und Biologie.
• Handwerkliches Geschick: Praktische Fähigkeiten im Umgang mit technischen Geräten und Anlagen, da Wartung und Reparatur von Anlagen oft Teil der Arbeit sind.
• Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke: Da die Arbeit oft im Team erfolgt und man sich mit Fachkräften und anderen Abteilungen abstimmen muss, ist gute Zusammenarbeit und klare Kommunikation entscheidend.
• Praktikum: Bereitschaft zur Teilnahme an einem 1-wöchigen Praktikum in der Kläranlage.

Das geben wir Dir

• im 1. Lehrjahr 1218,26 €, 2. Lehrjahr 1268,20 € und im 3. Lehrjahr 1314,02 € (Entgelte ab 01.03.2024).
• eine Jahressonderzahlung, zusätzliche Altersversorge (VBL) und die Möglichkeit für vermögenswirksame Leistungen.
• bei erfolgreicher Ablegung der Abschlussprüfung im ersten Durchgang wird eine Prämie in Höhe von 400 € gezahlt.
• eine 39 Stunden Woche und 30 Tage Urlaub.
• die Bezahlung einer Jahreskarte für die AG Ems.
• Übernahme der notwendigen Auslagen für Unterkunft, Verpflegung und Fahrkosten auf dem Festland.
• 2 Familienheimfahrten pro Monat.

Berufsaussichten

Umwelttechnologen für Abwasserbewirtschaftung sind gefragte Fachkräfte, da der Schutz von Wasserressourcen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von kommunalen Kläranlagen über industrielle Abwasseraufbereitungsanlagen bis hin zu Ingenieurbüros oder Umweltbehörden. Mit wachsender Erfahrung gibt es auch Möglichkeiten zur Weiterbildung, etwa in der Leitung von Kläranlagen oder im Bereich des Wasserbaus und der Umwelttechnik.