Jugendliche laden ein zur gemeinsamen Aktion gegen die geplante Erdgasförderung
Pressemitteilung
Am 13.April 2024 findet auf der Strandpromenade auf Höhe des Musikpavillons eine von der Greenpeace Jugend organisierte Aktion gegen die geplante Erdgasförderung statt.
Anlass dafür ist die anstehende Urteilsverkündung des niederländischen Gerichtes und der deutschen Entscheidung über das Planfeststellungsverfahren. Mit dieser Aktion soll nochmal ein klares Zeichen an die Politik gesendet werden. Die Jugendlichen werden an der Strandpromenade ab 11 Uhr Stoffbuchstaben auslegen, auf dem Insulanerinnen und Insulaner sowie Gäste ihre Mitteilung, Ängste und Sorgen gegenüber der Erdgasförderung notieren können. Ab 14 Uhr findet ein gemeinsames Menschenbild mit dem Schriftzug statt. Dieses und die Stoffbuchstaben soll dann den Entscheidungsträgern übermittelt werden.
Wir hoffen, dass Insulanerinnen und Insulaner sowie Gäste, ob jung oder alt, sich gemeinsam gegen die geplante Erdgasförderung aussprechen und die Jugendlichen, welche von dem Festland anreisen, um unsere Inselbelange zu schützen, bei dieser Aktion tatkräftig unterstützen.
Am 13.04.2024 fordern wir gemeinsam: NO NEW GAS!
Hintergrund:
Die Erde war im vergangenen Jahr 2023 etwa 1,4° Celsius wärmer als der Durchschnitt des späten 19. Jahrhunderts, als die Aufzeichnungen begannen. „Die außergewöhnliche Erwärmung, die wir erleben, ist etwas, das wir in der Geschichte der Menschheit noch nie gesehen haben”, sagte Gavin Schmidt, Direktor des Goddard Institute for Space Studies (GISS) der NASA und ergänzt „Unter Einbeziehung aller bekannter Faktoren hat sich der Planet im vergangenen Jahr um 0,2 °C stärker erwärmt als Klimaforscher erwartet haben.“ Gleichzeitig taut in einem rasanten Tempo das Westantarktische Eisschild. Ein vollständiges Abtauen der Fläche wird den Meeresspiegel um mehre Meter heben. Der kontinuierliche Anstieg der Temperaturen der Weltmeere führt zu mehr Wetterextremen, einer Abwanderung von Tierarten, zum Absterben von Riffen, einer Reduzierung der Aufnahme von CO2, und zerstört Nahrungsketten von Menschen und Tieren. Die Förderung von fossilen Energien befeuert weiter diesen Trend.
Auf Norderney gibt es eine Messstelle für den Meeresspiegelanstieg. Die International Plant Protection Convention (IPPC) ermittelte, dass ohne Emissionsbeschränkungen, der mittlere Meeresspiegel vor Norderney bis Ende des Jahrhunderts um 81 cm ansteigen wird. Neuere Studien kommen sogar zu dem Schluss, dass ein Anstieg bis 2100 um 2 m realistisch sein kann. In der untenstehenden Grafik wird deutlich, welche Ausmaße dies für die Ostfriesische Inseln haben könnte und welche Flächenverluste drohen.
Der erhöhte Meeresspiegelanstieg hat ebenfalls zur Folge, dass Sturmfluten höher ausfallen und dadurch noch stärkere Schäden an den Inseln anrichten werden. Hinzu kommen Einleitung von Schadstoffen in die Nordsee, ein erhöhtes Havarierisiko, die Gefahr von Erdbeben, die weitere Zerstörung des Blicks auf den freien Horizont und die Zerstörung von seltenen Steinriffen in der Nordsee. Die Förderung von der Erschließung neuer fossiler Energien, ist für den Arten-, -Klima- und Küstenschutz eine massive Bedrohung der Lebensgrundlage.
Menschen, welche ab circa 2010 geboren wurden, haben die Lebenserwartung dieses Szenario mitzuerleben. Deshalb klagen die Stadt Borkum, gemeinsam mit der Inselgemeinde Juist und einen Zusammenschluss mehrerer Umweltorganisation gegen die geplante Erdgasförderung.